Wetter
Sonne, Regen und Schnee
Temperaturen:
Tag:
10 Grad
Nacht:
-2 Grad
Die Erde malt und der Wohnwagen geht in den Winterschlaf
D
ie
Innenstadt
von
Bend
ist
klein,
aber
quirlig
-
Boutiquen,
Kunstgalerien,
Vintage-Läden,
Buchhandlungen,
gemütliche
Cafés.
Dazu
kommt
eine
legendäre
Craft-Beer-Szene,
denn
Bend
hat
eine
der
höchsten
Brauereidichten
der
USA.
Namen
wie
Deschutes
Brewery,
Crux
Fermentation
Projekt
oder
10
Barrel
Brewing
sind
Kult.
Uns
gefällt
dieser
Ort
richtig
gut.
So
gut,
dass
wir
eine
ganze
Woche
hierbleiben.
Hier
vereinen
sich
Kunstliebhaber
und
Livemusiker,
Mountainbiker
und
Kajakfahrer, Wanderer und Kletterer. Alle sind hier.
Weitere Fotos von diesem Reiseabschnitt
Crater Lake National Park
Idaho
Oregon
Washington
Montana
Der
Ort
liegt
mitten
in
Zentral-Oregon,
eingebettet
zwischen
Cascade
Mountains
im
Westen
und
High
Desert
im
Osten.
Es
ist
ein
bisschen
das
inoffizielle
Mekka
für
Outdoor-Fans,
denn
die
Lage
macht
die
Stadt
zu
einem
echten
Naturparadies.
Man
kann
morgens
durch
Wacholderwälder
wandern,
mittags
auf
Vulkanfelsen
klettern
und
abends
in
der
Wüste
den
Sternenhimmel
sehen.
Der
Deschutes
River
schlängelt
sich
durch
die
Stadt
wie
ein
türkisblauer
Faden,
der
pulsierendes
Leben
mit
sich
bringt.
300
Sonnentage
soll
es
in
Bend
geben.
Es
scheint,
als
sei
die
Natur
hier
nicht Hintergrund sondern Hauptfigur.
Nördlich
von
Bend
liegen
die
Painted
Hills,
die
Teil
des
John
Day
Fossil
Beds
National
Monuments
sind.
Als
wir
ankommen,
ist
die
Welt
um
uns
herum
ein
einziges
Aquarell.
So
als
hätte
die
Erde
selbst
ihre
eigenen
Farbtöpfe
ausgeschüttet.
Schichten
von
Ocker,
Zimtrot,
Goldgelb
und
Olivgrün
wechseln
sich
ab.
Jede
Schicht
erzählt
eine
andere
Geschichte.
Von
Wasser,
das
die
Hügel
vor
Millionen
Jahren
formte.
Von
eisenhaltiger
Tonerde,
die
in
warmem
und
feuchtem
Klima
oxidierte.
Von
verwittertem
Limonit,
einem
Eisenmineral.
Und
von
Vulkaneruptionen,
die
Aschelagen
Schicht um Schicht aufeinanderlegten.
Der
Boden
um
die
Hügel
herum
ist
empfindlich,
fast
zerbrechlich,
deshalb
darf
man
ihn
nicht
betreten.
Aber
es
gibt
kleine,
gut
angelegte
Trails,
die
durch
dieses
Farbwunderland
führen.
Die
Hügel
vor
uns
wirken
wie
ein
geschichteter
Kuchen.
Sie
sind
sanft
geschwungen,
fast
weich
wie
Stoff.
Schatten
spielen
mit
goldenen
und
orangenen
Gesteinsfarben.
Jeder
Sonnenstrahl
ein
Pinselstrich,
jede
Wolke
ein
Schleier.
Sanfter
Wind
wirbelt
den
trockenen
und
leicht
bröseligen
Boden
unter
unseren
Füssen
auf.
Dieses
Gebiet
ist
wissenschaftlich
bedeutsam.
In
den
Gesteinsschichten
wurden
unzählige
Fossilien
gefunden.
Angefangen
von
urzeitlichen
Blättern
bis
hin
zu
Säugetieren
und
Insekten,
die
in
einem
warmen,
üppigen
Klima
lebten.
Das
macht
die
Painted
Hills
zu
einer
Art
Fenster
in
die
Vergangenheit,
durch
das
man
sehen
kann,
wie
Oregon
einmal
war.
Nicht
trocken,
sondern
tropisch-grün.
Die
Hügel
wirken
auf
uns
lebendig,
als
würden
sie
atmen.
Vielleicht flüstern sie sogar zu uns. «Ich war hier, lange bevor du kamst. Und ich male weiter. Schicht für Schicht.»
Man
merkt
es
an
der
Luft.
Und
am
Licht.
Der
Herbst
zieht
seine
ersten
goldenen
Fäden
durch
die
Landschaft.
Die
Berge
in
der
Ferne
tragen
bereits
weisse
Hüte.
Die
Tage
sind
noch
warm,
aber
die
Abende
werden
merklich
kühler
und
nur
mit
dem
abendlichen
Lagerfeuer
bleiben
unsere
Füsse
warm.
Das
Ende
unserer
zweiten
Runde
durch
den
Westen
der
USA
nähert
sich.
Wir
falten
unsere
Landkarte,
die
noch
voller
geworden
ist
von
kleinen
Kritzeleien,
Pfeilen,
Kaffeeflecken
und
Sandkörnern.
Sie
hat
noch
immer
so
viele
unentdeckte
Plätze.
Und
vielleicht
gibt
es
eine
Fortsetzung
im
nächsten
Jahr,
um
diese
zu
entdecken.
Aber
erstmal
ruft
uns
Montana.
Nicht
als
neues
Abenteuer
sondern
als
vertraute
Umarmung.
Dort
in
Hamilton,
auf
der
Farm
von
Jan
und
Michelle,
schicken
wir
unseren
Wohnwagen
in
den
Winterschlaf
–
gut
eingepackt
gegen
Schnee
und
Frost.
Ein
paar
Schrauben
werden
festgezogen,
Decken
und
Kissen
eingepackt,
Wasserleitungen
entleert,
Erinnerungen
eingerollt
wie
Kabel.
Ein
letzter
Blick
nach
innen,
bevor
wir
die
Plane
festzurren.
Es
ist
schön
zu
wissen,
dass
die
Fahrzeuge
hier
sicher
stehen
werden.
Und
irgendwann,
wenn
das
Eis
taut
und
die
Sonne
wieder
länger
bleibt,
machen
wir
die
Tür
wieder
auf.
Und
dann?
Dann
beginnt
Runde
drei.
Aber
das
ist
eine
andere
Geschichte.
Denn
die
jetzige
ist
noch
nicht
zu
Ende.
In
zwei
Tagen
beginnt
der
Sommer
für
uns
erneut.
Auf
Hawaii.
Bei
30
Grad
und
80%
Luftfeuchtigkeit. Ich schwitze jetzt schon.
Crater Lake National Park
Pinnacles im Crater Lake National Park
Pinnacles im Crater Lake National Park