Wetter
Sonne
Temperaturen:
Tag:
24 Grad
Nacht:
6 Grad
Geysire im Morgendunst
Manchmal
wirkt
die
Welt
so
aufgeräumt,
dass
man
fast
vergisst,
wie
wild
sie
sein
kann.
Wir
stehen
vor
einer
Bergkette,
die
aus
dem
Nichts
emporragt,
ohne
Vorgeplänkel,
ohne
Hügel,
ohne
Übergang.
Die
Tetons.
Dunkel.
Zackig.
Ehrlich.
Ein
Gebirge
wie
ein
Ausrufezeichen
am
Horizont.
Der
Tag
beginnt
still.
Kein
Wind.
Kein
Wort.
Nur
das
gelegentliche
Platschen
eines
Fisches
im
glasklaren
Wasser.
Wir
stehen
am
Ufer
des
Jenny
Lakes,
der
die
Berge
so
präzise
spiegelt,
dass
es
wirkt,
als
würde
die
Welt
auf
dem
Kopf
stehen.
Die
Sonne
hebt
sich
langsam
über
das
Tal,
taucht
die
ersten
Gipfel
in
warmes
Licht.
Erst
silbrig,
dann
gold.
Die
Tetons
scheinen
kurz
zu
leuchten,
bevor
sie
wieder
in
sich
ruhen.
Wir
sprechen
kaum.
Wozu
auch?
Manche
Orte
fordern
keine
Worte.
Nur
Anwesenheit.
Unsere
Seeumrundung
führt
uns
durch
kühle
Wälder,
vorbei
an
bemoosten
Felsen,
über
Holzbrücken
und
unter
rauschenden
Baumkronen
hindurch.
Die
Luft
riecht
nach
Kiefer
und
Morgentau.
Wir
wandern
zu
den
Hidden
Falls,
wo
Wasser
über
Felsen
donnert
und
zu
kühlem
Nebel
zerstäubt.
Weiter
oben
liegt
der
Inspiration
Point,
ein
Felsvorsprung,
von
dem
aus
man
die
Weite
des
Jackson
Hole
Tals
sehen
kann.
Der
Wind
pfeift
leise
über
den
Grat
und
für
einen
Moment
fühlt
sich
alles
ganz
leicht
an.
Wir
atmen
tief.
Vielleicht,
um
mehr
mitzunehmen.
Nach
dem
Grand
Teton
Nationalpark
rollen
wir
ein
paar
duzend
Meilen
hinüber
zum
Yellowstone Nationalpark. Auf ihn freue ich mich schon seit ein paar Wochen.
2 Minuten-Video (250MB) über die Geysire und Pools im Yellowstone National Park
Yellowstone National Park
Wyoming
Montana
Ein
leiser
Dampf
liegt
in
der
kühlen
Morgenluft,
als
wir
die
hölzernen
Stege
durch
das
Thermalgebiet
„Old
Faithful“
im
Yellowstone
Nationalpark
betreten.
Links
und
rechts
brodelt
die
Erde.
Schlammtöpfe
blubbern,
heisse
Quellen
dampfen,
Geysire
zischen
wie
launische
Teekessel.
Schwefel
liegt
in
der
Luft
und
sein
Geruch
erinnert
ein
bisschen
an
vergessene
Frühstückseier.
Ranger
schreiben
die
Wahrscheinlichkeit
des
nächsten
Ausbruchs
jeweils
auf
kleine
Tafeln
bei
den
entsprechenden
Geysiren.
Zwischen
7.56
und
8.28
Uhr
soll
der
berühmte
Old
Faithful
zum
Leben
erwachen.
Aber
der
alte
Geselle
erwacht
nicht
sofort.
Er
lässt
uns
warten,
spielt
mit
der
Zeit.
Aber
dann,
ganz
plötzlich
bebt
der
Boden
leicht.
Ein
Grummeln.
Ein
Fauchen.
Und
dann
schiesst
mit
einem
Zischen
eine
Wasserfontäne
in
den
Himmel.
Dreissig
Meter,
vielleicht
mehr.
Tropfen
funkeln
in
der
Morgensonne
wie
zerplatzte
Sterne.
Er
brüllt
nicht.
Er
singt.
Und
wir
stehen
still.
„Wie
ein
feuerspeiender
Wasserdrache“,
flüstert
jemand.
Und
irgendwie
stimmt
das.
Wir
gehen
weiter.
Die
nächsten
Stunden
führen
uns
durch
ein
Wunderland
aus
bunten
Pools
und
lebendigen
Farben.
Das
Safrangelb
und
Saphirgrün
des
„Morning
Glory
Pools“
ist
so
tief
und
unwirklich,
dass
es
wie
ein
Portal
in
eine
andere
Welt
wirkt.
Die
Erde
scheint
durch
dampfende
Spiralen
auszuatmen.
Nicht
wie
ein
Planet,
eher
wie
ein
Tier.
Stolz.
Archaisch.
Unergründlich.
Weisskopfadler
schweben
über
unseren
Köpfen
durch
die
Lüfte,
während
wir
uns
im
Zischen
kleinerer
Geysire
verlieren.
Sie
tragen
Namen
wie
„Beehive“
oder
„Castle“
oder
„Liberty
Pool“
oder
„Depression
Geysir“
oder
„Tortoise
Shellspring“.
Das
Leben
um
uns
herum
sprüht
und
flüstert.
Heisse
Quellen
verdampfen,
während
der
Boden
in
Mustern aus Mineralien pulsiert. Jeder Schritt fühlt sich an wie ein Gemälde – manchmal surreal, und doch lebendig.
Am
nächsten
Tag
folgen
wir
dem
Yellowstone
River.
Dorthin,
wo
er
sich
tief
in
das
Gestein
gegraben
hat.
Am
South
Rim
des
„Grand
Canyon
of
the
Yellowstone“
stehen
wir
plötzlich
vor
einer
Szene,
die
aussieht,
als
hätte
William
Turner
sie
persönlich
gemalt.
Der
britische
Maler
war
einer
der
bedeutendsten
Landschaftsmaler
der
Romantik
–
bekannt
für
seine
atmosphärischen,
lichtdurchfluteten
Gemälde
aus
Naturgewalten
und
dramatischen
Lichtstimmungen.
Turner
malte
die
Natur
nicht
realistisch,
sondern
emotional.
Er
malte
nicht
wie
sie
aussieht,
sondern
wie
sie
sich
anfühlt.
Die
goldenen
und
ockerfarbenen
Wände
mit
ihren
tiefen
Schatten
sind
künstlerisch
ein
Meisterwerk.
Kraftvoll
donnert
der
Upper
Fall
in
die
Tiefe.
Wir
folgen
dem
Pfad
weiter,
über
Steine
und
durch
Wälder,
bis
zum
Aussichtspunkt
über
die
Lower
Falls.
Dort
stürzt
der
Fluss
wie
in
Zeitlupe
in
ein
90
Meter
tiefes
Becken,
umgeben
von
leuchtenden
Canyonwänden.
Nebel
steigt
auf.
Und
mittendrin
ein
Regenbogen.
Manche
Dinge
sind
so
schön,
dass
man
sie
fast
nicht
glauben
kann,
selbst
wenn
man
direkt
davorsteht.
Vom
North
Rim
aus
sehen
wir
dasselbe,
und
doch
etwas
ganz
anderes.
Perspektive
ist
eine
seltsame
Sache.
Was
eben
noch
wild
und
leidenschaftlich
war,
wirkt
nun
still,
fast
weich.
Das
Wasser
erzählt
seine
Geschichte
unten
im
Canyon
mit
Würde,
ohne
Lautstärke.
Ein
Fluss,
der
seit
Jahrtausenden
seinen
Weg
sucht.
Er
braucht
kein
Spektakel.
Er
ist
einfach
da.
Wie gute Gedanken, die nichts beweisen müssen.
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Bison im Yellowstone National Park
Wir
haben
uns
im
Grand
Teton
National
Park
widerlich
korrekt
verhalten
und
bekamen
eine
Belobigung
des
Rangers,
sichtbar
hinter
unserem
Scheibenwischer.
Die
Ladefläche
unseres
Ford
Pickup
war
vorbildlich
aufgeräumt,
so
dass
Bären
nicht angezogen werden.