Wetter
Sonne
Temperaturen:
Tag:
29 Grad
Nacht:
8 Grad
Zwischen Feuerwerk, Fahne und sechs schnuckeligen Schnauzbärten
Über
der
Stadt
Gunnison
in
Colorado
weht
eine
riesige
amerikanische
Fahne
im
Wind,
so
gross,
dass
man
meinen
könnte,
sie
wolle
den
gesamten
Himmel
umarmen.
Als
die
Sonne
langsam
hinter
den
Rocky
Mountains
versinkt,
stellen
wir
uns
an
den
Rand
der
Wiese
des
Jorgensen
Parks.
Hier
sitzen
bereits
Hunderte
Menschen
auf
Decken
und
Campingstühlen.
Kinder
mit
roten
Wangen
rennen
mit
Eis
am
Stiel
an
uns
vorbei
und
Hunde
tragen
Halstücher
in
den
Farben
der
amerikanischen
Flagge.
Es
riecht
nach
Burger
vom
Grill
und
süsser
Zuckerwatte.
Auf
der
Bühne
vor
uns
schwingt
die
Musikband
„Bombargo“
ihre
Instrumente
und
Hüften.
Sechs
schnuckelige
Jungs
aus
Kanada,
jeder
mit
einem
Schnauzbart,
als
wären
sie
einem
nostalgischen
Poster
entsprungen.
Sie
lachen,
spielen,
singen,
performen.
Sie
füllen
die
laue
Nacht
mit
ihrem
unverwechselbaren
Vintage-Pop-
Sound
und
verleihen
dem
Independence
Day
einen
Hauch
von
Soul.
Und
dann
pünktlich
um
21.30
Uhr
kracht
es.
Die
Blicke
der
Menschen
richten
sich
erwartungsvoll
gen
Himmel.
Ein
buntes
Feuerwerk
sprüht
über
uns,
knistert,
funkelt,
zerplatz
wie
glühende
Pusteblumen.
Rot,
blau,
silber,
gelb
–
der
Himmel
ist
ein
einziges
Gemälde.
Irgendwo
ruft
eine
Stimme
„Happy
Birthday
America!“.
So
fühlt
sich
also
Freiheit
und
Unabhängigkeit an.
Weitere Fotos von diesem Reiseabschnitt
Gunnison Feuerwerk am Unabhängigkeitstag
Colorado
Am
nächsten
Morgen
fahren
wir
hinauf
zum
Black
Canyon
of
the
Gunnisons.
Die
Sonne
versteckt
sich
noch
schüchtern
hinter
den
Felsen,
als
wir
am
ersten
Aussichtspunkt
eintreffen.
Und
da
liegt
er
vor
uns
-
tief,
dunkel,
schroff.
Ein
gewaltiger
Riss
in
der
Erde,
als
hätte
jemand
mit
einem
gigantischen
Messer
die
Landschaft
aufgeschlitzt.
Ganz
unten
glitzert
der
Gunnison
River
wie
ein
verlorenes
Stück
Himmel.
Er
liegt
mehr
als
500
Meter
unter
uns.
Es
ist
ein
gewaltiger
Anblick.
Wir
spazieren
an
den
kleinen
Pfaden
entlang.
Manchmal
scheint
der
Abgrund
so
nah,
dass
wir
den
Atem
anhalten.
Und
dann,
ganz
plötzlich,
steht
mitten
auf
dem
Weg
ein
Reh
mit
zwei
Jungen,
zart
wie
aus
einer
anderen
Welt.
Sie
schauen
uns
an,
bewegen sich kaum, als hätten sie beschlossen, für einen Moment die stillen Hüter des Canyons zu sein.
Kurz
darauf
begegnen
wir
einer
älteren
Dame
mit
wettergegerbtem
Gesicht
und
warmem
Lächeln.
Sie
fragt
uns,
ob
wir
heute
Morgen
die
Bärendame
mit
ihrem
Jungen
gesehen
hätten.
Gleich
am
Parkeingang.
Die
Dame
gehört
noch
zu
der
Generation,
die
um
Erlaubnis
fragt:
„Darf
ich
euch
das
Video
zeigen?“
Auf
dem
kleinen
Handybildschirm
flimmert
ein
wackeliges
Video.
Eine
Bärin
mit
ihrem
Jungen,
schwarz
wie
der
Abgrund
selbst.
Das
Kleine
tappt
mit
flinken
Pfoten
über
die
Strasse,
rast
dann
plötzlich
los,
als
hätte
es
Flügel
und
klettert
einen
Masten
hinauf,
als
wäre
es
das
Selbstverständlichste
von
der
Welt.
Plötzlich
fühlt
sich
der
Canyon
noch
wilder
an,
noch
lebendiger.
Und
gleichzeitig
bin
ich froh, dass wir vorhin der Reh-Mami mit ihren zwei Bambis begegnet sind und nicht Frau Bärin.
Ein
paar
Tage
später
fahren
wir
ein
Tal
weiter,
nach
Crested
Butte
und
dort
hinauf
zum
Snodgrass
Trail.
Schon
der
Name
klingt,
als
hätte
ihn
sich
jemand
in
einem
Märchen
ausgedacht.
Und
genauso
fühlt
sich
der
Pfad
auch
an.
Er
schlängelt
sich
durch
dichte
Espenhaine,
deren
weisse
Stämme
wie
leuchtende
Kerzen
wirken.
Ihre
silbrig-grünen
Blätter
rascheln
im
Wind
–
es
ist,
als
würden
sie
mit
uns
kommunizieren.
Ich
liebe
diese
Bäume
mit
ihren
zarten,
schlanken
Körpern.
Dazwischen
blitzen
immer
wieder
die
Berge
auf,
als
hätte
jemand
den
Vorhang
zur
Seite
geschoben,
um
uns
kleine
Postkartenblicke
zu
schenken.
Der
Aufstieg
ist
anstrengend,
die
dünne
Luft
macht
das
Atmen
schwer.
Wir
wandern
über
zwei
Stunden
hinauf
bis
auf
3300
Meter.
Wir
marschieren,
schnaufen
und
schweigen.
Jeder
in
seinen
eigenen
Gedanken
vertieft.
Ich
träume
von
den
langen
Sandstränden
in
Sankt
Peter
Ording
an
der
Nordsee,
an
denen
man
maximal
eine
Düne
erklimmen
muss,
mit
sehr
überschaubaren
1-2
Höhenmetern.
Ich
war
schon
immer
eine
Wasser-Ratte.
Und
wer
weiss,
vielleicht
werde
ich
im
nächsten
Leben
ja
als
Wattwurm
wiedergeboren
-
fände
ich
schön.
Die
Wander-Mühe
lohnt
sich.
Beim
Abstieg
auf
der
anderen
Seite
öffnet
sich
die
Landschaft
und
vor
uns
liegt
ein
Panorama
wie
in
einem
Ölgemälde.
Wiesen
übersät
mit
Wildblumen
in
Gelb,
Lila
und
Blau.
Dahinter
die
majestätischen
Gipfel
von
Crested
Butte,
scharf
und
stolz
gegen
den
Himmel
gerichtet.
Wir
fühlen
uns
an
die
Schweiz
erinnert.
Dies
könnte
auch
die
Alpenregion
Lenzerheide in Graubünden sein oder Adelboden im Berner Oberland.
Gunnison Feuerwerk am Unabhängigkeitstag
Great Sand Dunes National Park
Great Sand Dunes National Park
Great Sand Dunes National Park
Great Sand Dunes National Park
Great Sand Dunes National Park