Wetter
Sonne
Temperaturen:
Tag:
40 Grad
Nacht:
23 Grad
Über Hitze, Hirnaussetzer und Hardware
Es
wird
nicht
besser.
Mit
besser
meine
ich:
Kühler.
Wolkiger.
Regnerischer.
Winterlicher.
Oder
zumindest
herbstlicher.
Es
wird
dagegen
immer
schlimmer:
Sonniger.
Wolkenloser.
Trockener.
Staubiger.
Im
Capitol
Reef
campen
wir
auf
dem
Fruita
Campground,
der
zwischen
den
imposanten
Felsen
des
Nationalparks
liegt.
Leider
ist
nur
noch
ein
Platz
für
„Drycamping“
verfügbar,
also
trockenes
Camping
ohne
Wasser-
und
Stromanschluss.
Was
grundsätzlich
nicht
tragisch
wäre.
Aber
kein
Strom
heisst
auch
gleichzeitig:
Keine
Klimaanlage.
Bei
35-37
Grad
ist
diese
Aussicht
weniger
angenehm.
Zumindest
die
Nächte
sollen
dank
der
Höhenlage
angenehm
kühl
werden.
Für
den
Kühlschrank
ist
das
trockene,
stromlose
Campen
eigentlich
nicht
so
tragisch.
Er
läuft
auf
Gas.
Und
er
läuft,
so
gut
er
kann.
Leider
ist
das
bei
diesen
Temperaturen
nicht
genug.
Nicht
mal
in
der
Nacht
schafft
er
es,
seinen
Innenraum
auf
unter
23
Grad
zu
kühlen.
Das
Schlimmste
daran
ist
nicht
der
warme
Joghurt
am
Morgen.
Und
es
ist
auch
nicht
die
warme
Salatgurke
im
griechischen
Salat
am
Abend.
Aber
das
23
Grad
warme
Bier
ist
eine
echte
Mutprobe.
Es
erinnert
uns
sehr
an
unsere
5-jährige
Englandzeit
-
damals,
kurz
nach
der
Jahrtausendwende.
Als
die
Pubs
noch
Pommes
Frites
verkauften,
mit
Salz
und
Essig
gewürzt
und
in
Zeitungspapier eingewickelt. Und schaumloses Bier servierten - in Couchdecken-Kuscheltemperatur.
Weitere Fotos von diesem Reiseabschnitt
Red Canyon
Utah
Bei
fast
40
Grad
Aussentemperatur
dann
passiert
es.
Es
passiert
ein
dramatisches
Drama.
Als
unvermeidliche
Konsequenz
daraus,
wenn
weder
Bier
noch
Gehirn
gut
gekühlt
werden.
Aber
von
vorne.
Der
Tag
beginnt
mit
einem
dieser
harmlosen
Vorhaben.
Nur
kurz
in
den
ACE
Hardwarestore
auf
dem
Weg
vom
Capitol
Reef
nach
Moab,
ein
kleiner
Ort,
der
um
die
Ecke
zum
Arches
Nationalpark
liegt.
Das
ist
der
Plan.
Seit
einigen
Tagen
kommt
nämlich
von
der
hinteren
Beifahrertüre
des
Pickups
eine
Fehlermeldung,
dass
sie
nicht
schliesst.
Nach
Ingos
intensiver
Suche
stellt
sich
heraus,
dass vier Kabel zwischen Tür und Chassi gebrochen sind. Sein Plan: Kabel löten.
Hierzu
braucht
er
ein
paar
Kleinigkeiten:
einen
Lötkolben,
etwas
Lötzinn,
ein
paar
Kabelverbinder
und
eine
Quetschzange.
All
das
findet
er
im
gut
sortierten
ACE
Hardwarestore.
Die
dünne
Plastiktüte
landet
auf
dem
Rücksitz
neben
den
Einkäufen,
die
ich
in
der
Zwischenzeit
im
Grocery
Store
erledigt
habe.
Also
neben
den
Tüten
mit
Obst,
Gemüse,
Nudeln,
Nutella
und
Haarshampoo.
Hier
sehen
alle
Tüten
gleich
aus.
Egal
ob
man
eine
Flasche
edlen
Chardonnay
aus
dem
Napa
Valley
kauft
oder
einen
Lötkolben.
Die
Tüte
ist
die
gleiche.
Wir
verwenden
sie
mehrfach.
Als
Mülltüten.
Unsere
Art
der
Müllreduktion,
wenn
sonst
schon
keine
stattfindet.
Auf
den
Campingplätzen
landet
einfach
alles
in
einem
riesigen
Container. Mülltrennung? Pustekuchen.
In
Moab
auf
dem
Campingplatz
angekommen
ist
erstmal
Chaos.
Viele
Tüten,
viel
Hitze,
viel
Schwitzen,
viel
Durst.
Die
Sonne
brutzelt
den
Platz
in
ein
flirrendes
Wüstenszenario.
Unser
Hirn
ist
weichgekocht
wie
ein
Frühstücksei
in
Nevada.
Denken?
Fehlanzeige.
Die
Tüte
mit
dem
Baumarktkram
wird
erstmal
neben
den
Mülleimer
am
Eingang
des
Wohnwagens
gestellt.
Nur
ganz
kurz.
Eigentlich
sollte
sie
sowieso
im
Auto
bleiben.
Egal,
wir
nehmen
sie
einfach
beim
nächsten
Mal
wieder
mit
raus.
Später,
nach
gefühlt
5
Litern
Apfelschorle
und
einem
kleinen
Nachmittagssnack
ist
besagte
Tüte
plötzlich
weg. Verschwunden. Einfach nicht mehr da.
Wir
suchen.
Erst
halbherzig.
Später
panisch.
Hatten
wir
sie
ausgepackt?
Nein.
Hatten
wir
sie
bereits
ins
Auto
gebracht?
Nein.
Hatte
einer
von
uns….?
Blicke
treffen
sich.
Schweissperlen
auch.
Offensichtlich
ist
das
passiert,
was
bei
fast
40
Grad
leicht
passiert
wenn
das
Hirn
auf
Autopilot
umschaltet.
Einer
von
uns
hat
mit
gutem
Willen
und
leeren
Kopf
den
Müll
weggebracht.
Ein
Wurf
–
ein
Treffer.
100
Doller
im
Bauch
des
grossen,
grauen
Campingplatz-Containers.
Mit
bestem
Gewissen
und
festen
Griff.
Es
war
ja
eine
Tüte.
Und
sie
stand
neben
dem
Mülleimer.
Was
sollte
sie
da
sonst
auch
tun
als
entsorgt
zu
werden.
Die
Tüte
bleibt
jedenfalls
verschwunden.
Vielleicht
war
es
wirklich
niemand
von
uns
beiden,
stattdessen ein Waschbär mit Sinn für Ordnung. Wer weiss das schon?
Und
was
lernen
wir
daraus?
Wenn
du
im
Wohnwagen
etwas
neben
den
Mülleimer
stellst,
beschrifte
es
mit
„KEIN
MÜLL“.
Oder
stelle
es
aufs
Autodach.
Oder
iss
vorher
ein
Eis,
um
klarer
denken
zu
können.
Irgendwann
lachen
wir
sicher
darüber.
Vielleicht
sogar
noch
heute
Abend,
wenn
wir
mit
einem
23
Grad
warmen
Bier
vor
dem
Wohnwagen
sitzen.
Aber
vorher
machen wir uns auf den Weg. Gleicher Baumarkt. Gleicher Lötkolben. Gleiche Hitze.
Bryce Canyon National Park
Bryce Canyon National Park
Bryce Canyon National Park
Bryce Canyon National Park
Bryce Canyon National Park
Capitol Reef National Park
Capitol Reef National Park
Gecko mit seinem Frühstück. Das Quieken seines Opfers hat uns auf ihn aufmerksam gemacht.
Goblin Valley State Park
Goblin Valley State Park
Goblin Valley State Park