Wetter
Sonne und Wolken
Temperaturen:
Tag:
21 Grad
Nacht:
6 Grad
Die magische Linie
In
Strömsund
beginnt
eine
der
spektakulärsten
Autostrassen
Schwedens.
Der
Vildmarksvägen
(Wildnissstrasse)
ist
eine
ca.
500
km
lange
Strecke,
die
nur
im
Sommer
durchgehend
geöffnet
ist,
meist
Anfang
Juni
bis
Mitte
Oktober.
Ein
Teil
davon
verläuft
oberhalb
der
Baumgrenze.
Jenseits
der
Zivilisation
steigt
die
Route
345
hoch
hinauf
zum
riesigen,
mit
Geröll
überzogenen
Stekkenjokk
Plateau.
Auch
im
Sommer
ist
es
schneebedeckt.
Neben
Rentierherden
auf
der
Suche
nach
Nahrung
begegnet
uns
nur
der
eisige
Wind
in
einer
unmenschlichen
Einöde.
Und
doch
schwebt
eine
faszinierende
Schattierung aus Melancholie und Sehnsucht über der Landschaft.
Ein
völlig
anderes
Bild
zeigt
sich
am
Hällingsåfallet
Wasserfall.
Eine
30
km
lange
Schotterpiste
führt
uns
zu
dem
Canyon,
der
sich
in
eine
800
Meter
lange
Schlucht
ergiesst.
Wahrscheinlich
ist
er
durch
eine
Spalte
im
felsigen
Untergrund
entstanden,
die
allmählich
durch
abfliessende
Schmelzwassermassen
vertieft
wurde.
Der
stetige
Sprühnebel
schafft
besondere
Wachstumsbedingungen für feuchtigkeitsliebende Flechten und Moose. Hier gedeihen sie prächtig.
Auf
einem
Parkplatz
an
einem
kleinen
See
streamen
wir
das
Fussballspiel
Deutschland
gegen
England.
Fussball
–
eindeutig
meine
Lieblingssünde.
Hierfür
opfere
ich
bereitwillig
einen
Teil
des
Roaming
Guthabens
bei
der
Swisscom.
Die
Übertragung
funktioniert
einwandfrei.
Doch
die
Irrwege
geträumter,
gescheiterter
und
fehlgeleiteter
Taktiken
von
Jogi
Löws
Fussballjungs
überwiegen.
Und
so
fahren
wir
enttäuscht
über
das
Ausscheiden
durch
den
Abend,
auf
der
einzigen
Strasse,
die
den
weiten
Norden
mit
dem
zentralen
Schweden
verbindet,
der
Europastrasse
45.
Und
irgendwann,
mitten
in
der
Nacht
erreichen
wir
den
nördlichen
Polarkreis.
Direkt
neben
der
Asphaltstrasse
weist
ein
grosses
Schild
in
verschiedenen
Sprachen
auf
diese
Attraktion
hin:
«Napapiiri»,
«Arctic
Circle»
und
«Cercle
Polaire».
Den
Polarkreis
aufzusuchen,
mit
dem
Auto
über
seinen
markierten
Verlauf
zu
fahren,
ist
nur
auf
der
nördlichen
Halbkugel
möglich.
Sein
südlicher
Bruder
verläuft
beinahe
komplett
durch Weltmeere.
Die
Sonne
blendet
uns,
als
wir
die
vielen
Aufkleber
der
Reisenden
studieren,
die
bereits
vor
uns
hier
waren.
Es
ist
schon
ein
spezielles
Gefühl,
die
Mitternachtssonne
auf
dieser
magischen
Linie
mit
den
Koordinaten
66˚33’38“
N
zu
erleben.
Im
Juni
und
Juli
steht
die
Sonne
hier
genauso
steil
über
der
Erde
wie
während
des
europäischen
Winters
am
Äquator.
Da
sie
hier
mehrere
Wochen
lang
auch
nachts
scheint,
ist
die
Anzahl
der
jährlichen
Sonnenstunden
zusammen
genommen
sogar
grösser
als
am
Äquator.
Da
es
spät
am
Abend
ist,
herrscht
hier
kein
Verkehr.
Genau
genommen
stehen
ausser
drei
schwedischen
Campern
keine
weiteren
Fahrzeuge
auf
dem
Parkplatz.
Wahrscheinlich
erholen
sich
die
Landsleute
von
der
Fussball
EM,
das
für
die
Schweden
mit
1:2
nach
Verlängerung
gegen
die
Ukraine
endete.
Wir
können
also
ganz
in
Ruhe
unsere
Andenkenfotos
machen
–
kurz
vor
Mitternacht,
bei
strahlendem
Sonnenschein.
Sie
sind
nicht
spektakulär,
aber
wie
soll
man
sonst
festhalten,
dass man die magische Linie überfahren hat?
Hütte der Samis
Klimpfjaell