Wetter
Sonnig
Temperaturen:
Tag:
30 Grad
Nacht:
19 Grad
Grenze zur Mongolei und die vielen Büros
Innerhalb
von
4
Stunden
überqueren
wir
den
Grenzübergang
von
Kyakhta
in
Russland
nach
Altanbulag
in
der
Mongolei.
Dass
der
bürokratische
Aufwand
nicht
unerheblich
ist,
ist
mir
bekannt.
Daher
bereite
ich
mich
immer
mental
auf
einen
aufwandsreichen Grenzübergang vor und schaffe es damit, die erforderliche Gelassenheit mitzubringen.
Dies sind die einzelnen Schritte die vorzunehmen sind, bis wir die mongolische Strasse unter unseren Rädern haben.
Russische Seite:
1
.
Bereits 10km vor dem Grenzort Kyakhta ist ein Polizeiposten an dem die Reisepässe kontrolliert werden.
2
.
Wir kommen an den Schlagbaum der russischen Grenze und es werden unsere Reisepässe kontrolliert.
3
.
Wir
dürfen
einfahren
und
werden
in
die
erste
Etage
zur
Abteilung
«Customs»
also
der
Zollbehörde
geschickt.
Dort
erwartet
uns
ein
sehr
gut
englischsprechender
Beamte
und
kontrolliert
unsere
Reisepässe,
Visa
und
Importpapiere
der
Motorräder.
Gleichzeitig
ist
für
uns
Nahkampf
angesagt.
Wir
stehen
in
unserer
Motorradmontour
nebeneinander
vor
dem
Tresen
und
versuchen
all
die
Hände
abzuwehren,
die
versuchen
Ihre
Dokumente
an
uns
vorbei
zu
schieben
um
schneller
abgefertigt
zu
werden.
Dieses
Spiel
kenne
ich
schon
von
anderen
Grenzen
und
daher
habe
ich
mich
bereits
strategisch gut positioniert um möglichst viel Raum einzunehmen.
4
.
Jetzt geht es zur Gepäckkontrolle und wir müssen die Alukisten und sonstige Packtaschen öffnen.
5
.
Weiter geht es mit dem Motorrad zur Pass- und Visakontrolle.
6
.
Von
dort
fahren
wir
zur
Ausfahrtschranke
und
dort
wird
wieder
einmal
der
Reisepass
kontrolliert.
Der
Schlagbaum
hebt
sich und wir fahren ins Niemandsland.
Mongolische Seite
1
.
Vom Niemandsland aus kommen wir zum ersten monglischen Schlagbaum und es wird der Reisepass kontrolliert.
2
.
Anschliessend
fahren
wir
mit
den
Motorrädern
durch
ein
ca.
30cm
tiefes
keimtötendes
Wasserbad,
um
all
die
russischen
Bakterien
und
Viren
daran
zu
hindern,
mit
uns
in
die
Mongolei
einzureisen.
All
die
Fliegen,
die
sich
ansonsten ans Motorrad klammern, dürfen mitkommen.
3
.
Anschliessend
geht
es
zur
Erfassung
unserer
Reisepass-
und
Motorraddaten.
Dort
wird
uns
auch
der
Papierstreifen
ausgehändigt, auf dem jedes weitere Büro bestätigt, dass wir den Grenzprozess ordnungsgemäss durchlaufen haben.
4
.
Wir
fahren
weiter
zu
einem
Wartebereich.
Zuerst
wird
ein
Reisebus
abgefertigt.
Dann
bekommen
wir
den
wichtigen
Stempel und können zum nächsten Büro gehen.
5
.
Dort
wird
der
Reisepass
und
das
Visa
geprüft.
Mit
einem
deutschen
Reisepass
darf
ich
Visafrei
einreisen.
Kiwis
wie
Murray benötigen jedoch ein Visa, welches er schon vor einigen Monaten beantragt und erhalten hat.
6
.
Weiter geht es zu einem Tresen, um die Quarantänegebühr in Höhe von 0.75 Euro zu zahlen.
7
.
Jetzt
geht
es
zu
Customs
also
dem
eigentlichen
Zoll.
Dort
werden
die
Fahrzeugpapiere
und
der
Reisepass
kontrolliert.
Anschliessend
gehen
wir
zum
Motorrad
und
die
Fahrgestellnummer
wird
geprüft.
Auf
eine
Durchsuchung
meines
Reisegepäcks
wird
verzichtet.
Murray
darf
sein
Erste
Hilfe
Set
zeigen,
es
wird
kontrolliert
ob
irgendwelche
Drogen
enthalten sind.
8
.
Nun fahre ich zur ersten Ausfahrtsschranke und dort wird der Reisepass und der Stempelstreifen kontrolliert.
9
.
Kaum
fahre
ich
durch
die
Schranke,
stürzt
eine
Frau
aus
dem
gegenüberliegenden
Gebäude
um
die
Strassenbenutzungsgebühr in Höhe von ca. 1.50 Euro zu kassieren.
1
0
.
Weiter
geht
es
zum
nächsten
Gebäude
auf
der
linken
Seite
und
dort
erhalten
wir
eine
Mongolische
30-Tage
Motorradversicherung für 6 Euro.
1
1
.
Jetzt
fahren
wir
zum
letzten
Schlagbaum
und
er
öffnet
sich
magischerweise,
ohne
dass
irgend
jemand
unseren
Reisepass sehen möchte.
Aus
mehreren
Gebäuden
rechterhand
kommend
erwarten
uns
schon
die
Geldwechsler
mit
Ihren
dicken
Geldbündeln.
Nach
einem
kurzem
Check
des
aktuellen
Kurses
im
Internet
sind
wir
uns
einig
und
wir
wechseln
200
US
Dollar.
Ja,
und
jetzt
fahren
wir endlich über Monglische Strassen.
Das
Herz
klopft
ein
bisschen
schneller.
Ich
freue
mich,
jetzt
in
diesem
Land
sein
zu
dürfen.
Es
dauert
nicht
lange
und
wir
sehen
die
ersten
Jurten.
Es
geht
nun
zügig
immer
nach
Süden
Richtung
Ulaanbaatar.
Bis
zum
Ort
Darchan
ist
die
Strasse
gar
nicht
so
schlecht.
Ab
dann
gibt
es
immer
wieder
sehr
lange
Strecken
mit
tiefen
Schlaglöchern.
Wir
haben
erfahren,
dass
erst
am
Tag
vorher,
ein
Motorradfahrer
beide
Felgen
in
einem
Schlagloch
verbogen
hat
und
das
Motorrad
per
LKW
nach
Ulaanbaatar gebracht werden musste. Die neuen Felgen wird er dann wohl einfliegen lassen müssen.
Das
schwierigste
Stück
ist
eine
gefühlte
10
km
lange
Baustelle.
Der
Verkehr
wird
über
die
Wiesen
umgeleitet
und
die
Strecke
ist
nur
spärlich
geschottert.
Es
gibt
zwei
Stellen
mit
ca.
400
Meter
langen,
tiefen
Sandpassagen
in
denen
wir
durch
den
entgegenkommenden Verkehr komplett eingestaubt werden. Das ist Fahren wie im Blindflug.
Wenig
später
ist
die
Strasse
aufgrund
eines
Unfalls
voll
gesperrt.
Alle
Autos
und
Reisebusse
umfahren
die
Unfallstelle
über
die
Wiesen.
Dementsprechend
zerfugt
ist
der
Untergrund
und
das
Fahren
ist
dort
besonders
schwierig.
Erschwerend
kommt
dazu,
dass seit fast 100km mein Motorrad bei niedrigen Drehzahlen immer wieder ausgeht.
Endlich
kommen
wir
in
Ulaanbaatar
an,
zumindest
am
Stadtrand.
Von
nun
an
schiebt
sich
ca.
15km
lang
der
dichte
Verkehr
staumässig
durch
die
Stadt.
Wir
brauchen
eineinhalb
Stunden
für
diese
Strecke.
Dies
mit
einem
Motorrad,
das
immer
wieder
ausgeht
ist
alles
andere
als
Spass.
Unser
Ziel
ist
die
Oasis,
ein
Gästehaus,
welches
überwiegend
von
Motorradfahrern
und
sonstigen Overlandern angefahren wird.
Als
wir
es
erreichen,
liegen
anstrengende
14
Stunden
inklusive
4
Stunden
Grenzübertritt
hinter
uns.
Wir
sind
geschafft
und
werden
sehr
herzlich
beim
Gästehaus
empfangen.
Die
Motorräder
bekommen
sofort
einen
guten
Stellplatz
und
das
Tor
schliesst sich hinter uns.
Erster Blick in die Mongolei
Ulaanbaatar, Gästehaus Oasis am Morgen