Reisemotten.com
Wetter   Sonne, Wolken und Regen Temperaturen: Tag: 17 Grad Nacht:   7 Grad s
Fünfeinhalb Stunden Grenzübertritt nach Russland und Besichtigung von Sankt Petersburg Heute   ist   es   so   weit   und   die   Fahrt   über   die   Grenze   von   Estland,   also   von   der   Europäischen   Union,   nach   Russland   steht   an.   Ich habe   noch   in   Zürich   mein   Visum   erhalten   –   dies   war   allerdings   nicht   ganz   einfach.   Das   normale   Touristenvisum   gilt   nur   für   30 Tage.   Da   unsere   Reise   bis   in   den   fernen   Osten   Russlands   jedoch   länger   dauert,   habe   ich   ein   dreimonatiges   Geschäftsvisum beantragt   und   auch   erhalten.   Das   bedeutet,   ich   fahre   als   Geschäftsmann   mit   Motorrad   und   Zelt   über   die   Grenze.   Ich   hoffe, dies führt zu keinen Diskussionen. Für   die   estländische   Seite   habe   ich   einen   sogenannten   Slot   auf   der   Priority   Lane   gebucht,   um   den   Grenzübergang   zu beschleunigen.   Wir   warten   nun   bereits   seit   90   Minuten   in   der   Wartezone   vor   der   Stadt   Narva.   Es   gibt   eine   grosse   Tafel   mit einer Anzeige   und   wenn   das   Nummernschild   des   eigenen   Fahrzeugs   angezeigt   wird,   hat   man   genau   20   Minuten   Zeit,   um   zur Grenzabfertigung   zu   gelangen.   Diese   ist   auf   der   anderen   Seite   der   Stadt.   Verspätet   man   sich,   so   beginnt   die   Prozedur   von vorne. So    die   Theorie.   Als    unsere    Nummernschilder    angezeigt    werden,    zücken    wir    an    der    Baracke    in    der    Wartezone    unsere Reisepässe,   erhalten   einen   Zettel   mit   einer   Nummer   und   fahren   los.   An   der   eigentlichen   Grenze   stehen   wir   dann   fast   eine Stunde herum, bevor der Estländischen Zoll uns abfertigt und uns ins Niemandsland entlässt.
Dort   stehen   wir   nun   die   nächsten   90   Minuten,   bis   wir   endlich   beim   Russischen   Zoll   angelangen.   Freundlich   und   bestimmt dauert   die   Abfertigung   dann   nochmals   gefühlt   ewig.   Es   klappt   jedoch   alles   problemlos   und   nachdem   wir   auch   wirklich   alle Taschen und Motorradkoffer zur Kontrolle geöffnet haben, dürfen wir schliesslich einreisen. Claudia   und   Kathy   kommen   für   ein   paar   Tage   nach   Sankt   Petersburg   geflogen,   um   uns   erstmalig   auf   dieser   Reise   zu   treffen und   zusammen   mit   uns   die   Stadt   zu   erkunden.   Ich   freue   mich   sehr   auf   ein   Wiedersehen,   obwohl   wir   gerade   erst   zwei   Wochen unterwegs sind.
Sankt   Petersburg   ist   zwar   heute   nicht   mehr   die   Hauptstadt   Russlands,   doch   sein   geistiges   und   kulturelles   Zentrum.   Die Erbauung    der    Stadt    vor    etwas    mehr    als    300    Jahren    war    ein    Kraftakt,    ausgetragen    auf    dem    Rücken    zehntausender Zwangsarbeiter.   Da   die   deutsche   Wehrmacht   im   zweiten   Weltkrieg   die   Stadt   nicht   stürmte   sondern   aushungerte,   blieben sämtliche Gebäude unversehrt.
Die    UNESCO    hat    die    Innenstadt    mit    ihren    2300    Prachtbauten    zum    Weltkulturerbe    erklärt.    Wir    schlendern    entlang    der betriebsamen   Flaniermeile   „Newsky   Prospekt“   und   geniessen   die   architektonische   Augenweiden   der   Stadt.   Es   gibt   viele schöne   Cafés   und   Restaurants,   die   zum   Verweilen   einladen.   Im   Zentrum   steht   das   ehemalige   Winterschloss   der   Zarenfamilie, die   Eremitage.   Unzählige   Kunstwerke   befinden   sich   in   den   über   350   Sälen.   Es   ist   schon   ein   Protz   und   Prestige,   den   wir   hier bestaunen dürfen. Am letzten gemeinsamen Tag feiern wir noch meinen Geburtstag, bevor die Mädels wieder zurück fliegen.