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Fifty Shades of Stahlblau In die Wicken mit dem Dicken - eine erklärende Exkursion….. Die   Wicken   -   oder   auch   Breitblättrige   Platterbse   genannt   -   ist   eine   Pflanzengattung,   die   zu   den   Schmetterlingsblütlern   gehört und   aus   der   Familie   der   Hülsenfrüchte   stammt.   Die   160   bis   190   Arten   sind   hauptsächlich   in   den   gemässigten   Gebieten   der Nordhalbkugel    verbreitet.    Der    Dicke    hingegen    stammt    aus    der    Familie    der    Mercedes    Sprinter,    unterscheidet    sich    vom Normfahrzeug   allerdings   durch   seine   auffallende   Höhe   von   2.95   Metern   und   einem   aufstellbaren   Schlafdach.   Seine   äussere Erscheinung   ist   die   meisterhafte   Balance   zwischen   gestylter   Perfektion   und   rustikaler   Lässigkeit.   Diese   ist   der Allradbereifung zu   verdanken,   mit   welcher   der   Dicke   trotz   der   3.5   Tonnen   ähnlich   elegant   wirkt   wie   Diego   Maradona   in   seinen   personalisierten PUMA King Fussballschuhen…. Maradona und der Dicke – sexy und genial zugleich! Für   eine   makellose   Formvollendung   des   Sprinters   sind   ein   paar   Anpassungen   notwendig   –   man   könnte   sagen,   ein   Makeover zur   angestrebten   Perfektion.   Dieses   findet   hinter   verschlossenen   Garagentüren   während   des   eiskalten   Winters   statt.   Mit dicken   Schichten   Arbeitskleidung   verabredet   sich   ein   ebenso   eiskalter   Ingo   zu   seinen   wöchentlichen   Flirts   mit   Handsäge   und Akkuschrauber.   Es   wird   gemessen   und   zugeschnitten,   gebohrt   und   geschraubt,   gesägt   und   gehämmert.   Die   Werkstatt   –   seine Affäre.   Der   Sprinter   –   seine   Fantasie.   Sämtliche   Hormonvorräte   an   körpereigenem   Testosteron,   Serotonin   und   Dopamin werden   in   die   irdischen   Fahrzeugbedürfnisse   investiert.   Und   da   steht   er   nun,   der   Dicke,   im   lässigen   Stahlblau   (und   hier   meine ich das Fahrzeug und nicht Ingo). Ob er hält, was er verspricht, wird er uns ab sofort in Skandinavien beweisen können.
Vor   drei   Tagen   sind   wir   nach   Schweden   eingereist   -   auf   dem   Landweg,   mit   negativem   Corona-Zertifikat   und   dem   Wunsch, unsere persönlichen Ansprüche für eine Weile auf Sprintergrösse zu reduzieren.
Juhuuuu, wir sind in Schweden!  
Danke   an   den   Schöpfer   der   männlichen   Menschengattung!   Ohne   Ingo   wären   die   Umbauten   sicher   niemals   so   perfekt geworden. Allerdings   ist   «ganz   gut»   das   höchste   seiner   wortgebenden   Gefühle. Als   Meister   des   Understatements   wartet   man bei   ihm   besser   nicht   auf   die   Superlative   oder   einen   norddeutschen   Gefühlsausbruch.   Für   diejenigen   mit   Interesse   an   den   «Ich- bin-dann-mal-in-der-Garage-Arbeiten», hier eine Auflistung: Demontage des elektrischen Einstiegs (so bleiben die Oberschenkel straff) Montage einer Reserveradhalterung (Reifenwechsel? Oh yes!) Bau einer Halterung für Sandboards (bin nicht scharf drauf, sie zu testen) Individuell verwendbares Sonnensegel als Vordach (in Skandinavien wird´s wohl eher ein Regensegel) 2 Bergeösen vorne montiert (die wir hoffentlich nie nutzen müssen) Arbeitsplatz unter dem hinteren klappbaren Bett konstruiert Von aussen zugängigen Stauraum für Werkzeug und diverse andere Dinge (man könnte es auch Garage nennen) Ablage   über   dem   Fahrer-   und   Beifahrersitz   sowie   diverse Ablagen   in   der   Möblierung   (damit   Frau   Reisemotte   ihre   vielen Klamotten mitnehmen kann) 90-Liter-Kühlschrank fliegt raus, stattdessen gibt´s einen 45-Liter-Kühlschrank (kann man Bier auch lauwarm trinken?) Einbau einer Schublade für Flaschen und Lebensmittelvorräte (falls wir irgendwo einschneien) Änderung der Klappvorrichtung an der Leiter ins Dachzelt (wenn das der Mercedes TÜV wüsste) Und viele Kleinigkeiten mehr, um es gemütlich und kuschelig zu haben.
Demontage der elektrischen Trittstufe  
Montage Ersatzrad und „Sandboards“  
Montage von Bergeösen (vorne)
Hinterer Arbeitsplatz
Hinterer Arbeitsplatz mit Sitzbank und verkleinertem Kühlschrank