Wetter
Sonne und Regen
Temperaturen:
Tag:
24 Grad
Nacht:
13 Grad
Der ferne Osten Russlands
Vom
Westen
aus
gesehen
hört
Sibirien
kurz
nach
dem
Baikalsee
auf.
Das
Gebiet
von
dort
aus
bis
an
den
Pazifik
wird
der
ferne
Osten
Russlands
genannt.
Dies
ist
das
letzte
Stück
Russlands
welches
wir
noch
auf
dem
Weg
nach
Wladiwostok
durchfahren dürfen.
Gleich
nach
der
mongolisch-russischen
Grenze
in
Kjachta
biegen
wir
nach
Osten
ab.
Wir
verlassen
die
Hauptroute
und
wählen
eine
kleinere
Nebenstrecke.
Diese
führt
uns
über
200
km
zurück
auf
die
russische
Ost-West
Verbindung
nach
Wladiwostok.
Uns
begegnen
nur
sehr
wenige
Fahrzeuge
und
es
gibt
an
dieser
Nebenstrecke
kaum
Dörfer.
Die
Strasse
verändert
fortwährend
ihr
aussehen.
Mal
ist
sie
sehr
gut
zu
befahren
und
kurze
Zeit
später
wird
sie
zu
einer
üblen
Schlaglochpiste und manchmal zu einer Schotterpiste. Nichtsdestoweniger geniessen wir die Einsamkeit.
Die
Dörfer
in
ganz
Russland
sehen
meistens
sehr
ähnlich
aus.
Die
Strassen
im
Dorf
sind
nur
sehr
selten
geteert
und
sind
je
nach
Wetterlage
eine
Staub-
oder
Schlammpiste.
Die
Häuser
und
Grundstücke
sind
überwiegend
mit
einem
zwei
Meter
hohen
Zaun umgeben. Zu jedem Haus gehört eigentlich ein grösserer Garten zur Selbstversorgung mit Obst und Gemüse.
Auf
der
Hauptroute
suchen
wir
heute
frühzeitig
nach
einer
Unterkunft.
Wir
folgen
den
spärlichen
Hinweisen
von
der
Internetplattform
„booking.com“
und
den
Angaben
für
Unterkünfte
auf
unseren
Navis.
Wir
landen
in
kleinen
Städten,
die
von
der
Industrie
vergangener
Zeiten
geprägt
und
wenig
ansprechend
sind.
Meine
Vermutung
ist,
dass
die
Selbstmordraten
hier
sehr
hoch
sein
müssen.
Aber
wo
wir
auch
schauen,
die
angegebenen
Unterkünfte
sind
entweder
nicht
zu
finden
oder
geschlossen.
Beim
Tanken
hält
ein
Fahrzeug
mit
leicht
angetrunkenen
Russen,
die
von
unseren
Motorrädern
so
begeistert
sind,
dass
sie
mir
ihre
Kreditkarte
in
die
Hand
drücken
wollen,
damit
sie
das
Benzin
für
uns
bezahlen
können.
Als
ich
ablehne,
schenken
sie
uns
jedem eine Dose Bier und mit einem „до свидания“ also einem „Auf Wiedersehen“ brausen sie davon.
Wir
entschliessen
uns,
wieder
einmal
wild
zu
zelten.
Aber
auch
dies
ist
nicht
von
Erfolg
gekrönt.
Viele
Seitenwege,
an
denen
wir
einen
Platz
für
unsere
Zelte
suchen,
sind
entweder
sumpfig,
viel
zu
uneben
oder
es
erwartet
uns
eine
Armee
von
1´456´376
Mücken
mit
ihren
angespitzen
und
uns
zugewandten
Stacheln.
Wir
fahren
so
weiter
und
weiter
und
gegen
halb
zehn
am
Abend
finden
wir
an
einem
Rastplatz
eine
Unterkunft
für
LKW
Fahrer.
Es
gibt
nur
noch
ein
Minizimmer
mit
zwei
Einzelbetten, das Murray und ich uns teilen. Die Motorräder parken wir neben den LKWs.
Am
nächsten
Morgen
fahren
wir
nach
Chita
dem
vorerst
letzten
grösseren
Ort.
Von
hier
aus
sind
es
2100
km
zur
nächsten
Stadt
im
Osten.
Dazwischen
liegen
nur
ganz
vereinzelt
spärliche
Dörfer
oder
sehr
kleine
Ortschaften.
Wir
werden
nun
Etappen
von 600 bis 700 km fahren.
Die
erlaubten
Höchstgeschwindigkeiten
in
Städten
liegt
meistens
bei
40
bis
60
km/h
und
Überland
beträgt
die
Höchstgeschwindigkeit
90
km/h.
Wir
fahren
auf
den
Landstrassen
meistens
100
km/h.
In
den
Dörfern
und
an
Baustellen
ist
die
Geschwindigkeit
entsprechend
zu
drosseln.
Wir
erreichen
so
einen
Durchschnitt
von
ca.
70
km/h.
Seit
dem
Uralgebirge,
also
im
asiatischen
Teil
Russlands,
hat
der
Verkehr
merklich
abgenommen.
Und
hier
im
fernen
Osten
ist
noch
weniger
Verkehr,
so
dass nur alle paar Minuten ein Fahrzeug entgegen kommt. Das Fahren ist also sehr angenehm.
Stoppen
wir
jedoch
für
eine
Pause,
so
werden
wir
oft
von
riesigen
Fliegen
bedrängt
oder
an
anderen
Orten
von
Millionen
von
Minifliegen.
Ich
habe
das
Gefühl,
mit
jedem
Atemzug
bleiben
5-10
von
diesen
kleinen
Dingern
in
meiner
Lunge
hängen.
Die
Motorräder sind von Insekten zugekleistert und mein Visier muss ich jede Stunde reinigen.
Nur noch 1971 km zur nächsten grösseren Stadt mit dem Namen Chabarowsk.
Murrays Motorrad braucht Benzin und für diesen Fall sind zwei kleine Benzinkanister an der Honda befestigt.
Die
letzten
Tage
waren
unsere
Unterkünfte
sehr
bescheiden
und
der
Wohlfühlfaktor
kam
zu
kurz.
Daher
entscheiden
wir
uns,
einen
Umweg
über
Blagoweschtschensk
zu
fahren.
Dies
ist
eine
Stadt
direkt
an
der
Grenze
zu
China
und
nur
der
Fluss
Amur
trennt
die
beiden
Länder.
Wir
bekommen
Zimmer
im
Businesshotel
Gloria
und
die
Motorräder
können
wir
in
der
hoteleigenen
Garage
parken.
Wir
geniessen
es,
in
einer
staubfreien
Stadt
zu
sein,
bei
der
die
Gehsteige
gepflastert
sind
und
es
eine
sehr
schöne Promenade an der Amur gibt. Von dort aus können wir über den Fluss die chinesische Stadt Heihe sehen.
Von
hier
aus
sind
es
noch
760
km
bis
nach
Wladiwostok.
Kurz
vor
Wladiwostok
werden
wir
von
einem
laut
hupenden
weissen
Auto
überholt.
Der
Beifahrer
streckt
die
Hand
mit
dem
nach
oben
gerichteten
Daumen
anerkennend
aus
dem
Fenster.
Erst
jetzt
wird
mir
so
richtig
bewusst,
dass
wir
es
fast
geschafft
und
unser
wichtigstes
Etappenziel
Wladiwostok
erreicht
haben.
Mit
feuchten Augen realisiere ich, dass wir nun fast 15´000 km gefahren sind, um hier anzukommen.
In den nächsten Tagen geht es nun darum, die Motorrad-Verschiffung und unsere eigene Weiterreise zu organisieren.
Begegnung mit dem russischen Pärchen Vic und Dan.