11. Mai 2013 Peru, Nazca – Mysteriöse Zeichnungen

Als ausserirdisches Leben werden Lebensformen bezeichnet, deren Ursprung und natürlicher Lebensraum nicht auf der Erde ist. Der Begriff deckt alle möglicherweise existierenden Arten und bekannten Erscheinungsformen von Leben nichtirdischer Herkunft ab.

Ein letztes Mal schrauben wir uns die endlosen Serpentinen hinauf, um auf das Hochplateau der peruanischen Anden zu gelangen. Wir haben fantastischen Sonnenschein und die Sicht ist ungetrübt. Kälte, Wind und Einsamkeit zeugen von der grossen Höhe, auf der wir uns bewegen. Fast unbemerkt haben wir uns auf über 4.500 Meter hinaufgearbeitet.  Wir durchfahren kleinste Bergdörfer, die nur aus ein paar wenigen Häusern bestehen. Am Strassenrand strecken uns die Kinder ihre zu Schalen geöffneten Hände entgegen. Hier oben herrscht grosse Armut. Lamaherden, Ziegen und viele streunende Hunde begegnen uns. Doch ansonsten gehören die Berge heute uns. Neun Stunden fahren wir unzählige Kurven und Serpentinen, passieren das vegetationslose Hochplateau mit den Wolken auf einer Höhe, die umliegenden Gipfel überragend. Ein grandioser Abschied von der Andenwelt!

Kurz vor Dunkelheit erreichen wir Nazca, die Stadt, die durch riesige mystische Linien und Figuren (Geoglyphen) in der angrenzenden Nazca-Ebene bekannt wurde.  Auf einer Fläche von 500 km² findet man Dreiecke, trapezförmige Flächen sowie Figuren von zehn bis mehreren hundert Metern, z.B. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen. Durch die enorme Grösse sind die Figuren nur aus grosser Entfernung zu erkennen. Am darauffolgenden Morgen unternimmt Ingo eine Exkursion mit einer kleinen Propellermaschine in die Luft. Ich selbst traue den kleinen peruanischen Flugzeugen nicht über den Weg und verwöhne mich stattdessen mit einem Stadtbummel und frischgepresstem Papayasaft sowie netten Teezeremonien. Da bleibe ich doch gerne am Boden.

Unterdessen schwebt Ingo bereits in grossen Höhen. Tuckernd legt sich das Motorflugzeug in die stabile Seitenlage und dreht den insgesamt fünf Passagieren die Mägen auf links. Wenige hundert Meter tiefer liegt wie ein beigebrauner Knitterteppich die Pampa von Nazca, trostloser Nordausläufer der Atacama-Wüste. Dann erscheinen helle Linien im braunen Allerlei. „Zur Linken ist jetzt der Wal zu sehen, 62 Meter lang,“ knarzt die Pilotenstimme aus dem Kopfhörer, „das zwei Kilometer lange Trapez auf dem Hügel auf der linken Seite.“

Wal

Wie Markierungen auf einem lebensgroßen Landschaftsmodell beschreiben die Linien von Nazca die Wüste im Süden Perus. Landebahnen für Außerirdische? Eine Landschaftskarte unterirdischer Wasserströme? Navigationslinien? Oder der größte astronomische Kalender der Welt?

Trapez

Eine systematische Erkundung und Vermessung zusammen mit archäologischen Grabungen im Umfeld zwischen 2004 und 2009 konnte ihre Entstehung und ihren Zweck mit hoher Wahrscheinlichkeit klären: Es handelte sich nach neuesten Forschungsergebnissen vermutlich um Anlagen im Rahmen von Fruchtbarkeitsritualen, die im Zeitraum von 800 bis 600 v. Chr. errichtet wurden. Aber es existieren auch parawissenschaftliche Spekulationen. Eine wissenschaftlich nicht anerkannte Theorie um die Nazca-Linien stammt von Erich von Däniken. Er geht davon aus, dass die Linien nicht von Menschenhand, sondern aufgrund ihrer Komplexität nur von ausserirdischem Leben geschaffen worden sein könnte. Er argumentiert, dass zu der damaligen Zeit die Menschen gar nicht in der Lage gewesen seien, solch riesige Geolyphen zu errichten, zumal sie diese vom Boden aus nicht ansehen konnten. Auch wenn die Theorie von Dänikens unter der Mehrzahl der Wissenschaftler als Science Fiction abgelehnt wird, hat sie sich bis heute gehalten und ist eine der berühmtesten Spekulationen um die Nazca-Linien.

Kolibri

 

Wetter:

Sonne, 20 Grad

 

 

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